Kurt Weill Fest 2010-2014

2014

Tweetfonie

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Talent für’s Melodienschreiben. Vielleicht sitzen Sie in Wladiwostok oder auf Hawaii oder in Zerbst und würden gern einmal hören, wie das, was Sie sich gerade ausgedacht haben, so klingt. Natürlich nicht auf dem Kamm geblasen vom Nachbarn – sondern richtig!

Also: Mit Orchester, von Streichern und Bläsern gekonnt gespielt und am besten gleich auch so gut produziert, dass Sie die Aufnahme an Freunde, Verwandte und Kollegen weitergeben können. Am liebsten natürlich nicht nur als Audio-Aufnahme, sondern als kleinen Tonfilm. Jetzt werden Sie sagen: Das gibt es doch gar nicht, das sind schöne Träume – und wir sagen: Das gibt es, wir kennen den Menschen, der diesen Traum wahr macht.

Natürlich wissen Sie jetzt schon, dass es GMD Antony Hermus mit seiner unbändigen Neugier ist, der sich mit einer „Tweetfonie“ dem Festspielthema in ganz besonderer Weise widmete – durch eine Komposition aus Tweets, die Sie einsenden konnten.

2013

Metropolis

„Lang makes you want to puke. Nobody in the whole world is as important as he imagines himself to be. I completely understand why he is so hated everywhere.“ Das schreibt Kurt Weill 1937 an seine Frau Lotte Lenya über Fritz Lang. Die beiden arbeiteten zu dieser Zeit zusammen an „You and me“, einem 1938 aufgeführten Kassenflop, für den Weill die Musik komponierte.

Dass Kurt Weill bei der gemeinsamen Arbeit die Art von Fritz Lang „zum Erbrechen“ – to puke – fand, hielt ihn nicht davon ab, die Zusammenarbeit professionell zu gestalten. Auch wenn schon 10 Jahre zuvor Fritz Langs Film „Metropolis“ bei Kritikern und Publikum durchgefallen war und durch seine ausufernden Kosten und seinen Misserfolg die Universum Film AG an den Rand des finanziellen Ruins brachte, so war Lang doch eine bedeutende Figur des Film-Business.

Ein Klassiker, musikalisch fantastisch in Szene gesetzt von den brillanten Musikern des Ensemble Modern.

2012

Ute Gferer

War sie beim Kurt Weill Fest 2010 in Kurt Weills „One Touch of Venus“ selbst die göttliche Venus, so stellte unsere In-Residence-Künstlerin Ute Gfrerer im Festspieljahr 2012 gleichsam ihre irdischen Kolleginnen, die großen Diven des 20. Jahrhunderts vor. Da versteht es sich von selbst, dass es die Lieder, Chansons und Songs sind, die im Mittelpunkt des Abends standen und Klassiker wie „Over the Rainbow“, „Lili Marlene“, „Falling in Love again“ oder „La vie en rose“ zu hören waren. Ein begeisternder und ein bewegender Abend, der die berührenden Lebensgeschichten dieser irdischen Göttinnen für uns erzählte.

2011

Berlin im Licht

Will man über die Musik von Kurt Weill schreiben, wäre es von Vorteil, man hätte eine Ausbildung als Eiskunstläufer genossen und wäre versiert in dreifachen Sprüngen auf einer polierten Fläche; Musik, das zeigt sich in solchen Situationen, ist besser durch non-verbale Kommunikation zu „erzählen“ als mit Worten. Wie sollte man zum Beispiel den unbeschreiblichen Drive, die phänomenale Qualität und die schlichte Faszination beschreiben, die durch das „kleine“ Musikstück von ungefähr 3.21 Minuten vermittelt wird, das der Titel-Song des 19. Kurt Weill Fest war? Es blieb nur, alle Freunde von Kurt Weill in dieses Konzert einzuladen, um selbst zu erleben, wie das Ensemble Modern und HK Gruber den Ohrwurm „Berlin im Licht“ präsentieren.

2010

Angelika Kirchschlager

Die in Salzburg geborene und weltweit gefeierte Mezzosopranistin Angelika Kirchschlager, die mehrere Echo Klassik Awards und einen Grammy Award gewann, gehört zweifellos zu den führenden Sängerinnen ihres Fachs. Sie ist sowohl in der Welt der Oper als auch im Konzertbereich auf den großen internationalen Bühnen zu Hause und hat als herausragende Mozart-Interpretin in den vergangenen Jahren für Furore gesorgt. Als erfahrene Konzertsängerin verfügt sie über ein großes Repertoire.

Gemeinsam mit dem Pianisten Helmut Deutsch, der bereits mit dem Kompositionspreis seiner Heimatstadt Wien ausgezeichnet wurde und musikalischer Partner so bedeutender Sänger wie Hermann Prey, Grace Bumbry und Anne Sophie von Otter war, gestaltete Angelika Kirchschlager diesen Abend.