Der König Kandaules

Die Antike liefert den Rahmen, der für „Der König Kandaules“ benötigt wird: Liebe, Reichtum, Macht und Schönheit stehen im Fokus. Aber auch Gewalt, Sex und Morde. Es wird eine brutale Männerwelt gezeichnet, in der Frauen lediglich Gegenstände der Männer sind.

Skizziert wird die Geschichte zweier Männer, die kaum unterschiedlicher sein könnten: während der König im Überfluss lebt und nach dem Sinn des Lebens sucht, steht ihm der Fischer Gyges gegenüber, der am Existenzminimum lebt und aus starren Moral- und Ehrvorstellungen seine Kraft zieht…

Alexander Zemlinsky begann in den 30er Jahren damit, die groß angelegte Komposition auf den Weg zu bringen. Doch aus Mangel an Aufführungsmöglichkeiten gelang ihm das nicht, sodass die Oper erst einmal im Schubfach liegen blieb. Erst in den 1990er Jahren vollendete Antony Beaumont das Werk, welches eine glanzvolle Orchestrierung in großen Teilen mit sich bringt.

Uraufgeführt wurde die komplettierte Fassung 1996 in Hamburg. Im Anschluss wurde es in vielen großen europäischen Theatern nachgespielt.