Er wurde im selben Jahr geboren wie Kurt Weill: George Antheil (1900–1959). Seine Eltern waren aus Deutschland in die USA ausgewandert. Als junger Mann kam er wieder zurück nach Berlin, wo er Weill kennenlernte, später ging er nach Paris, bevor er in die USA zurückkehrte. Wo er auch auftauchte, stets ging ihm der Ruf eines radikal-modernen und skandalträchtigen Komponisten voraus. Er selbst bezeichnete sich in seiner 1945 erschienenen Autobiographie als „Bad Boy of Music“. Mitte der 30er-Jahre siedelte er über nach Hollywood und verdiente seinen Lebensunterhalt hauptsächlich mit Filmmusik.

Einer von Antheils Kollegen in Hollywood war Erich Wolfgang Korngold. Schon als Kind hatte er in Wien eine verblüffende musikalische Begabung gezeigt. Seine Oper Die tote Stadt machte ihn 1920 weltberühmt. Ab 1935 entstanden etliche Partituren, die zu den Besten gehören, welche je für den Film geschaffen wurden. Einige der Filmmelodien verwendete Korngold in seinem 1947 uraufgeführten Violinkonzert. Seine klangliche Üppigkeit und sein schwelgerischer Melodienreichtum verschafften ihm bald einen festen Platz im Repertoire. Den hat seit fast 140 Jahren die 4. Sinfonie von Johannes Brahms sicher. Bekenntnishafter Ernst, fest in der Tradition wurzelnde durchstrukturierte Gestaltung und eine hohe Emotionalität zeichnen das Werk aus. Die Vierte ist Brahms’ sinfonisches Vermächtnis und ein Meilenstein in der Geschichte der Gattung.