2024 – Leuchten im Schatten

Motto

LEUCHTEN IM SCHATTEN

„Ich bin nicht berühmt genug, als dass sich die Leute für mein Leben ohne Kurt interessieren würden.“, so soll Kurt Weills Ehefrau, Lotte Lenya, einmal auf die Anfrage nach einer Dokumentation über ihr Leben geantwortet haben. Sie hielt sich für weniger erwähnenswert als ihren berühmten Ehemann.

Inspiriert durch diese Aussage und das Leben Lotte Lenyas präsentieren wir das Kurt Weill Fest 2024 unter dem Motto „Leuchten im Schatten“. Wir zelebrieren bemerkenswerte Frauen, die zwar im Schatten ihrer Ehemänner, Väter oder Brüder, im Schatten ihrer Lebensumstände oder der äußeren Gegebenheiten standen, jedoch mit ihrer eigenen Strahlkraft die Bühne betraten.

Artist in Residence 2024

Liv Migdal

Herz und Seele des Kurt Weill Festes 2024 ist die Artist-in-Residence und preisgekrönte Violinistin Liv Migdal. Seit ihrem Debüt 2016 in der Berliner Philharmonie ist die virtuose Musikerin als Solistin mit großen Orchestern und Dirigenten auf den Konzertbühnen dieser Welt zuhause. Sie lebt Musik, sie lebt ihr Instrument und spielt mit so viel Gefühl, dass Gänsehaut garantiert ist.

„Ein ganzes Orchester in den Händen – phänomenale Musikalität“
Mannheimer Morgen, 07/2019

„Ihr Spiel ist fast schon wie ein Blick in die Seele des Komponisten“
Die Rheinpfalz, 09/2022

„Ein einzigartiges Juwel“
Phil´s Classical Reviews, USA

Florian Illies schildert in seinem neuesten Buch „Liebe in Zeiten des Hasses“ die großen Liebesgeschichten der Dekade 1929 bis 1939, der Zeit großer politischer, gesellschaftlicher und menschlicher Katastrophen.

Von Marlene Dietrich, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Picasso, Walter Benjamin oder Jean Paul Sartre zu Simone de Beauvoir, Josephine Baker oder Lotte Lenya – es fanden wahre Liebesreigen statt, sowohl desillusionierend als auch berührend, die sicher auch den Zeichen der Zeit geschuldet waren. In dieser wachsenden Bedrohung und unsteten Zeit war es wahrscheinlich auch der Versuch, Halt zu finden und im Augenblick zu verweilen.

Illies lässt seine akribischen Recherchen in einem unterhaltenden, durchaus auch amüsanten Text zusammenlaufen und erstellt im wahrsten Sinn des Wortes ein Sittenbild dieser Zeit. 

Den passenden Rahmen bildet das gefühlvolle Violinenspiel der Artist-in-Residence Liv Migdal. Mit ihrer musikalischen Leidenschaft und viel Gefühl erschafft sie die perfekte Atmosphäre für diese besondere Lesung.

Liebe in Zeiten des Hasses

Florian Illies

Im Schatten Brechts

Katharina Thalbach

Sie gilt als eine der wichtigsten Partnerinnen im Leben und Wirken Bertolt Brechts. So war sie es, die ihn auf John Gays The Beggars Opera aus dem Jahr 1728 aufmerksam machte. Sie übersetzte das Stück und überabeitete es für ihn. Es entstand eines der erfolg­reichsten Werke der Musiktheatergeschichte: Die Dreigroschenoper.

Zwischen den beiden entstand ein Arbeits- und Liebesverhältnis auf Lebzeiten. Daraus wurde eine intensive Zusammenarbeit, die sich un­ter Anderem in dem Stück Happy End manifestierte. Der Text war von Elisabeth Hauptmann und die Musik und die Songtexte von Kurt Weill und Bertolt Brecht.

Ihr Anteil an den großen Erfolgen Bertolt Brechts, wird von den His­torikern unterschiedlich bewertet, war aber in jedem Fall enorm. Die Liebesbeziehung mit Brecht war kompliziert und teilweise tragisch, was unter Anderem in einem Suizidversuch Hauptmanns mündete, als sie 1929 von der Hochzeit Brechts mit Helene Weigel erfuhr. Nach Brechts Tod, kümmerte sie sich intensiv um sein Gesamtwerk. Sie starb am 20.04.1973 und in ihrem Testament hält sie fest, dass sie für ihre Autorentätigkeit, z. B. bei den Werken Mann ist Mann, Der Jasager und Die Mutter, nie Autorenhonorare oder Tantieme bekommen habe.

Katharina Thalbach, eine der beliebtesten deutschen Schauspielerinnen und ihr langjähriger Freund und erstklassiger Pianist und Komponist Christoph Israel honorieren diese außergewöhnliche Frau im Rahmen eines Programmes, dass die Kreativität der Werke Elisabeth Hauptmanns zum Leben erwecken wird.

Feiern Sie diese starke Begleiterin Bertolt Brechts und lassen Sie ihr die Ehre zuteilkommen, die sie bereits zu Lebzeiten redlich verdient hätte!

Frohnatur und Multitalent Max Mutzke dürfte den Meisten durch Sendungen wie „Lebenslieder“ oder auch „The Masked Singer“ (hier als Astronaut) ein Begriff sein.

Scheinbar mühelos gelingt es dem musikalischen Tausendsassa, sich nicht nur zwischen den Genres Pop, Rock, Jazz, Soul und Funk zu bewegen, sondern dabei auch immer wieder die alltäglichen, glücklichen Momente des Alltags einzufangen. Er schreibt und singt aus dem echten Leben.

Dieses echte Leben, das sich nach Meinung des Schwarzwälders viel zu oft um Leid, Lügen und Negativität dreht. Sein Konzept ist ein Perspektiv­wechsel, denn es gibt so unzählig viele schöne Momente, die ungenutzt und unbemerkt an uns vorüberziehen oder gar als selbstverständlich hingenommen werden. Sein Fokus liegt auf Wahrheit, Freude und Zusam­menhalt und macht dieses Gefühl, diese grundsätzliche Lebenseinstellung für uns und Sie alle erleb- und greifbar.

Wie der Titel seines neuesten Albums bereits verrät, ist er „wunschlos süchtig“ nach dem Leben und versucht diese Lust auf Weiterentwicklung, Neuentdeckung und Neuerleben an sein Publikum weiterzugeben. Lassen Sie sich mitreißen und inspirieren, gemeinsam mit Max Mutzke Antworten auf die philosophische Frage „Was ist Glück?“ zu finden!

Max Mutzke und Band

Max mutzke

Max Mutzke und Band

Visions of Venus

Wallis bird & Spark

Zündender Klassik-Funke trifft irische Charakterstimme und weibliche Klangkunst. Die Singer-Songwriterin Wallis Bird und die klassische Band Spark bilden ein interessantes, vielverspre­chendes Gemisch.

Wallis Bird, geboren in Irland und Trägerin mehrerer Meteor-Music-Awards und des prestigeträchtigen deutschen Musikautorenpreises, überzeugt mit gleichermaßen weicher und kraftvoller Stimme und außerordentlich viel Gefühl in eigenen und neuinterpretierten Stücken.

Die Echo Klassik Träger Spark ergänzen mit ihrem neuen, frischen Blick auf klassische und instrumentale Musik eine einzigartige Atmosphäre, die mit dem Gesang perfekt verschmilzt. Gemeinsam begeben sie sich auf eine genreübergreifende, spannende Reise durch das Leben und Wirken weiblicher Komponistinnen der letzten tausend Jahre. Von Klassik und Jazz über Indie Rock und Singer-Songwriter bis hin zu Avantgarde verflechten sie nicht nur Genres und Epochen, sondern auch die Lebensgeschichten bedeutender Künstlerinnen wie Hildegard von Bingen, Clara Schumann, Janis Joplin, Björk, Enya und nicht zuletzt auch Wallis Bird selbst.

Der Name „Visions of Venus“ ist hierbei angelehnt an die Göttin Venus aus der römischen Mythologie, deren verschiedene Rollen und Bilder den Rahmen für dieses einzigartige Programm bilden.

Freuen Sie sich auf ein leidenschaftliches Feuerwerk aus instrumentaler Klangkraft und gefühlvollem Gesang, das sie in die spannende Welt weiblicher Komponistinnen entführen wird.

Das Tagebuch der Anne Frank ist eines der wichtigsten Zeugnisse gegen das Vergessen. Gegen das Vergessen der wohl schrecklichsten Zeit in der Geschichte Deutschlands, deren Opfer das junge Mädchen mit nur 15 Jahren wurde. Ihre Aufzeichnungen, ihre Sicht auf die Welt und die Geschehnisse ihrer Zeit und ihre Stärke sollen uns und Sie alle ein weiteres mal inspirieren und erinnern im Rahmen einer Lesung mit musikalischer Begleitung.

Die schwierige Aufgabe aus diesen Memoiren so zu lesen, dass es Anne Frank als bedeutende Persönlichkeit, aber auch als Mädchen gerecht wird, übernimmt niemand geringeres als Schauspielerin, Bestseller-Autorin und Hörbuchsprecherin Andrea Sawatzki. Mit ihrer prägnanten, sanften Stimme und ihrem einzigartigen Talent, Emotionen schauspielerisch zu verdeutlichen, entführt sie ihre Zuhörer regelmäßig gekonnt in andere Welten. Ob als Tatortkommissarin oder als Teil der von ihr selbst ins Leben gerufenen Familie Bundschuh – die Adolf-Grim­me-Preisträgerin überzeugt mit Humor, Einfühlungsvermögen und der Fähigkeit, den verschiedenen Rollen ihres Lebens ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken.

Öffnen Sie Ihr Herz und reisen Sie mit Andrea Sawatzki, begleitet durch musikalische Untermalung von Cellistin Eva Freitag, in die Welt Anne Franks. Lassen Sie sich berühren, inspirieren und erinnern!

Im Hinterhaus

Andrea Sawatzki

Andrea Sawatzki

Alma und Gustav Mahler

Corinna Harfouch

Corinna Harfouch@weframe

Die Beziehung zwischen Gustav Mahler und seinem „Almschi“, wie er seine Frau zu nennen pflegte, hätte turbulenter und schwieriger kaum sein können und würde im heutigen Kontext wohl als toxisch gelten. Beide mit einem ausgesprochen starken Eigenwillen und reichlich Eitelkeit ausgestattet, gingen eine Ehe ein, die von Kreativität, Talent, Eifersucht, Missgunst und dennoch tiefer Liebe geprägt war.

Die aus dieser Beziehung zweier exzentrischer Genies entstandenen Werke überdauern bis heute und sind Grundlage für ein Programm, dass das Zusammenleben und -arbeiten des Ehepaar Mahler beleuchtet und erschreckend nahbar macht.

Schauspielerin Corinna Harfouch und ihr nicht minder talentierter Kol­lege Peter Lohmeyer interpretieren Auszüge aus dem Briefwechsel und den Werken der beiden Eheleute, aber auch aus Texten derjenigen, die ihnen zu Lebzeiten begegnet waren, wie zum Beispiel Johannes Brahms, Sigmund Freud, Bruno Walter und vieler weiterer.

Musikalisch auf die Bühne gebracht wird das Lebenswerk der Mahlers von Pianistin Hideyo Harada und Sänger Roman Trekel. Es entsteht ein musikalisch-literarisches Potpourri, das mindestens so faszinierend und einnehmend ist, wie das Leben von Alma und Gustav Mahler selbst.

Schummriges, warmes Licht beleuchtet den Raum und wird von Pailletten und glänzenden Perlen reflektiert. Es riecht nach Parfum und Dekadenz. Der Sekt perlt in den Gläsern. Von der Bühne her erklingt lebendige Tanzmusik und das Lachen und Schwatzen der feiernden Menschen mischt sich dazu.

Treten Sie ein und feiern Sie mit, wenn im Frühjahr 2024 erneut die Tanzbar im Kornhaus öffnet und zu einer Zeitreise in die berauschenden Goldenen Zwanziger einlädt. Feiern Sie, tanzen Sie, trinken Sie, Spielen Sie! Geben Sie sich dem Zauber dieser faszinierenden Epoche hin!

Ob als Flapper, Gigolo, elegante Diva oder feiner Gentleman – kleiden Sie sich ganz nach den Gepflogenheiten der Zwanziger Jahre und genießen Sie eine wilde Nacht, die Sie so schnell nicht vergessen werden!

BOHÈME SAUVAGE20er Jahre Party

Else Edelstahl und ihre Entourage

Pressemitteilung zum Abschluss des Kurt Weill Festes 2024