Auf dem pinken Teppich des Anhaltischen Theaters Dessau begann am 24.02.2023 eine aufregende 31. Spielzeit für das Kurt Weill Fest. BesucherInnen und VeranstalterInnen werden wohl noch lange von den gewonnenen Erinnerungen und wunderschönen Momenten zehren, die dieses Fest geboten hat.
Schon beim Auftakt mit dem Eröffnungskonzert „Vier Pianisten – ein Konzert“ brandete begeisterter Applaus auf. Jazz-Ikone Joja Wendt, Artist-in-Residence und Klassik-Star Sebastian Knauer, Boogie-Woogie Meister Axel Zwingenberger und der „junge Wilde“, Jazzpianist Martin Tingvall verflochten mehrere Genres so kunstvoll miteinander, dass kaum mehr eine Grenze zu erkennen war. An zwei Flügeln, mit zwei, vier oder gar acht Händen spielend, sorgten sie für großartige Stimmung und beste musikalische Unterhaltung.
Auch in den folgenden Tagen fanden großartige Veranstaltungen, wie „Berlin, du coole Sau“, das Familienkonzert im DB-Werk unter dem Namen „Musikdetektive“ und das außergewöhnliche Konzert mit Deutschpop-Größe Frida Gold und dem Kaiser Quartett, ebenfalls im DB-Werk, großen Anklang.
Euphorisiert von diesem fulminanten Start, ging es in das zweite Veranstaltungswochenende. Einen absoluten Höhepunkt bildete hier das genreübergreifende Konzert des Revolverheld-Leadsängers Johannes Strate mit Artist-in-Residence Sebastian Knauer im Steintor-Varieté in Halle. Mozart traf auf Revolverheld und Klassik auf Pop. Verwoben durch unterhaltsame Moderationen und Anekdoten entstand ein Abend, der das Publikum zutiefst berührt und begeistert zurückließ.
Gleichzeitig stand im Bauhaus der Preisträger des Bundeswettbewerbs „Local Heroes“, herr ulrich auf der Bühne. Der Rapper brachte das Bauhaus zum Toben und begeisterte sein Publikum voller Energie. Ein erfolgreicher Start der Kooperation des Local Heroes e.V. mit dem Kurt Weill Fest.
Auch die erstmalig in Dessau gastierende Zwanziger Jahre Party „Bohème Sauvage“ bildete einen der Höhepunkte des Festes. Unter Leitung von Else Edelstahl fand sich im Kornhaus Dessau eine bunte Mischung aus Ganoven, Diven, Tänzerinnen, Pokerspielern und noch vielen weiteren Erscheinungen der Zwanziger Jahre ein. Es wurde ausgelassen getanzt, gefeiert, Mampe getrunken und gespielt. Eine authentische Zeitreise, die sicher nicht zum letzten Mal ihren Weg nach Dessau gefunden hat…
Das dritte Wochenende bot noch einmal eine Reihe fantastischer Veranstaltungen zum Abschluss dieser großartigen Spielzeit. Begonnen auf dem jüdischen Theaterschiff MS Goldberg mit dem kabarettistisch humoristischen Abend des Duos Pigor und Eichhorn, ließ auch dieses Wochenende keine Wünsche offen. Der Soloabend „Songbook“ des Artist-in-Residence Sebastian Knauer und auch das bewegende Konzert der Sängerin Jocelyn B. Smith in der Marienkirche sorgten für Tränen der Rührung und begeisterten Applaus. Auch der Abschluss der diesjährigen Bauhaus-Residenz mit der Band whitepaper und Singer-Songwriter Julian Braun im Meisterhaus Moholy-Nagy hinterließ begeisterte BesucherInnen und StipendiatInnen. Somit kam auch der Musikernachwuchs nicht zu kurz, was sich auch im BuJazzO-Konzert im Hangar Dessau, wie auch dem Konzert des LAESA e.V. unter dem Namen „Klangwelten“ in der Marienkirche widerspiegelte und großen Anklang fand.
Den fulminanten Abschluss bildete „Happy End“, die Komödie von Elisabeth Hauptmann, Bertolt Brecht und nicht zuletzt Kurt Weill, die den großen Saal des Anhaltischen Theater Dessau ein letztes Mal für dieses Kurt Weill Fest mit Applaus füllte.
Wir blicken zurück auf ein gelungenes, aufregendes und bewegendes Kurt Weill Fest 2023, welches uns begeistert zurücklässt und mit Vorfreude auf eine ebenso fantastische Spielzeit 2024 erfüllt!
Wir sehen uns im nächsten Jahr!
FRANK DUPREE – Artist-in-Residence 2021, blickt bereits auf eine vielfältige Karriere als Pianist, Jazz-Musiker
und Dirigent zurück.
Seine musikalische Ausbildung begann bereits mit fünf Jahren mit Klavierunterricht bei Sontraud Speidel und der Ausbildung am Schlagzeug.
Mit 14 erlernte Frank Dupree das Dirigieren bei Peter Eötvös.
2014 einziger Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs.
2018 ausgezeichnet mit einem Opus Klassik.
2021 – das Jahr in dem das Kurt Weill Fest zum ersten Mal an 2 Spielzeiten stattfand. Teil 1 vom 26.02. – 02.03.2021 ausschließlich digital. Direkt von der einmaligen Bühne im Bauhaus, aufgenommen von 7 Kino-Kameras, mit überragender Tontechnik wurden 7 Konzerte in die Wohnzimmer der Gäste gestreamt. Klaus Hoffmann, Katharine Mehrling, Frank Dupree, Jasmin Tabatabei, Frederike Haas, die Anhaltische Philharmonie Dessau und Vladimir Korneev machten dieses Format zu einem vollen Erfolg in ungewöhnlicher Zeit.
Das Kurt Weill Fest 2021 Teil II wurde fulminant durch das Moka Efti Orchestra feat. Severija eröffnet. In der traumhaften Location vor dem Mausoleum im Tierpark Dessau brachte das Moka Efti Orchestra u.a. mit der Musik aus der Serie Babylon Berlin die 20ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück auf die Bühne und die Zuschauer in Stimmung für die Open Air Spielzeit des Kurt Weill Festes 2021.
Christopher van Deylen aka Schiller versetzte die Bühne vor dem Mausoleum im Tierpark Dessau mit seinen elektronischen Klängen in andere Sphären – begleitet von einer umwerfenden Lichtshow und grandiosem Sound erlebten die Gäste wie abwechslungsreich und bühnentauglich elektronische Musik sein kann.
Neben bekannten Sounds präsentierte Schiller auch die wahrscheinlich längste Version des Mackie Messer Songs von Kurt Weill und setze dem Komponisten somit ein weiteres Denkmal.