Spielstätten

Nicht nur die hochwertigen Veranstaltungen, sondern auch die besonderen Spielstätten sind es, die das Kurt Weill Fest seit jeher zu einem einzigartigen Erlebnis machen. Auch im Jahr 2023 dürfen sich die BesucherInnen natürlich wieder auf das Bauhaus Dessau, das Meisterhaus Moholy-Nagy und das Kornhaus Dessau freuen, denn was wäre ein Dessauer Kulturfestival ohne die weltberühmten Bauhausbauten? Doch wer an das Kurt Weill Fest denkt, denkt auch an die bekannten Spielstätten, wie das Anhaltische Theater Dessau, das in jedem Jahr wieder den großartigen Rahmen für sowohl Eröffnung als auch Abschluss des Festes bietet, sowie für einige weitere Veranstaltungen während der Spielzeit. Mit Platz für fast 1000 Zuschauer ist dies eine der größten Spielstätten in diesem und vergangenen Jahren. Eine weitere große Spielstätte ist das Steintor-Vaireté in Halle an der Saale. Das im Jahre 1889 erstmals eröffnete Theater gilt als eines der ältesten Varieté-Theater der Welt. Während seines Bestehens erlebte es viele Umbrüche und Veränderungen, bis es schließlich restauriert und saniert wurde, in Anlehnung an die Erscheinung, die es in den 1920er Jahren hatte. Damit bietet das Steintor-Varieté nicht nur genügend Platz, sondern auch einen höchst atmosphärischen Rahmen für Konzerte und Veranstaltungen – auch, oder ganz besonders, für das diesjährige Kurt Weill Fest! Die Einzigartigkeit der Spielstätten findet einen ihrer Höhepunkte auch im Instandhaltungswerk der DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH in Dessau. Für zwei Tage wird dort der Betrieb angehalten und die große Werkhalle mit ihren Gerüsten, Lokomotiven und Gerätschaften in eine Spielstätte verwandelt, die ihresgleichen sucht. Mit Beleuchtung und fantastischen Künstlern bekommt das Werk eine faszinierende Optik und Ausstrahlung, die es immer wieder zu erleben lohnt. Nicht nur die großen Säle finden jedes Jahr ihren Weg in das Festspielprogramm, auch die kleineren Spielorte haben ihren ganz besonderen Charme. So auch der 1787 erstmals eröffnete, historische Gasthof „Zum Eichenkranz“ in Wörlitz. Der ursprünglich den Gästen des Fürsten Friedrich Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau als Unterkunft dienende Gasthof strahlt noch heute in altem Glanz und bildet mit dem Gartenreich Wörlitz eine unvergleichlich schöne Einheit. Doch auch einige neue, zauberhafte Orte finden ihren Weg in das Programm. So zum Beispiel erstmalig der „älteste Kursaal Europas“, der Kursaal in Bad Lauchstädt, dessen Pracht und historische Atmosphäre den perfekten Rahmen für intime Veranstaltungen bietet. Ein weiterer, historisch wertvoller Spielort ist der Malsaal des Cranach-Hauses in Wittenberg. Direkt am Wittenberger Marktplatz gelegen, gehört der Malsaal zu einer geschlossenen Hofanlage, die Wirkungsort der Maler Lucas Cranach d.Ä. und Lucas Cranach d.J. war. Der lichtdurchflutete Raum mit seiner historischen Wand, die einst zum Stadtturm der alten Stadtmauer gehörte, lädt zu kleinen Konzerten in besonderer Atmosphäre ein. Weiterhin gibt es natürlich auch in Dessau neue Spielorte zu entdecken. Einerseits wird in diesem Jahr der Hangar der I:TECS Eventstudios genutzt, welcher sonst als Probehalle für die großen Künstler Deutschlands seine Verwendung findet und auch Drehort der neuen Konzertfilmreihe „WEILL@night“ war, welche während des Festes ihre Premiere feiern wird. Die wohl spannendste und einzigartigste Spielstätte jedoch ist das jüdische Theaterschiff „MS Goldberg“, das eigens für das Kurt Weill Fest für drei Tage am Anleger in der Nähe des Kornhauses an der Elbe anlegen wird. Der umgebaute Industriekahn ist ein Projekt das jüdischen Autoren, Komponisten, Musikern, Schauspielern und Regisseuren eine Bühne bieten soll. Mit Platz für bis zu 200 Zuschauer bietet das Schiff die Möglichkeit, den Künstlern außergewöhnlich nahe zu kommen. Entdecken Sie mit uns diese besonderen Spielorte und genießen Sie die unterschiedlichen Atmosphären der Räumlichkeiten aus Alt- und Neuzeit!

Ausblick Kurt Weill Fest 2023

KWF 2023 - Im Zeichen des Umbruchs

In Kürze startet das Kurt Weill Fest in seine nunmehr 31. Spielzeit. Vom 24.02. bis 12.03.2023 erwartet die BesucherInnen des beliebten, internationalen Kulturfestivals ein vielfältiges, genreübergreifendes Programm an 16 neuen und bekannten Spielstätten in und um Kurt Weills Geburtsstadt Dessau-Roßlau. Die insgesamt 47 Veranstaltungen stehen in diesem Jahr unter dem Motto „Im Zeichen des Umbruchs“ und versprechen eine Zeitreise in die turbulenten Zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Dabei wird nicht nur die rauschhaft exzessive und fortschrittliche Seite dieser spannenden Epoche beleuchtet, sondern auch die Armut, das drohende politische Unheil und die Unsicherheit der damaligen Gesellschaft. Dabei werden auch Parallelen zur Jetztzeit gezogen – durch ein innovatives, breit aufgestelltes Programm aus Klassik, Jazz, Boogie-Woogie, Pop und Musical, sowie spannende Behandlungen bewegender Themen. Die künstlerische Leitung des Festivals teilen sich Gerhard Kämpfe und Constanze Mitter. Beide betonen, dass das diesjährige Programm hohen Anklang erfährt, was gerade nach den unsicheren Pandemiejahren für große Freude bei den VeranstalterInnen sorgt. Es gebe jedoch noch Karten für einige Veranstaltungen zu erwerben, so Mitter. Als besonders beliebt erwiesen sich die Veranstaltungen mit Artist-in-Residence Sebastian Knauer. Wer den Weltklasse-Pianisten erleben möchte, kann dies im Rahmen seines eigens für das Kurt Weill Fest zusammengestellten Programmes „Songbook: Gershwin und Weill – Brothers on Broadway“ am Freitag, den 10.03.2023 um 20.00 Uhr in der Marienkirche tun. Außerdem bringt Knauer gemeinsam mit Revolverheld-Leadsänger Johannes Strate ein einzigartiges Crossover-Konzert auf die Bühne, harmonisch geknüpft aus klassischen Stücken, wie der „Mondscheinsonate“, sowie den großen Hits von Revolverheld. Mit freundschaftlichen Gesprächen und amüsanten Moderationen führen die beiden Ausnahmekünstler durch den Abend und bieten die Möglichkeit, große Künstler einmal ganz anders kennenzulernen. Dieses außergewöhnliche Konzert findet am 03.03.2023 um 20.00 Uhr im Steintor-Varieté in Halle (Saale) statt. Wenn aber eine Zeitreise in die „Goldenen Zwanziger“ so authentisch wie nur möglich sein soll, darf eines nicht fehlen: Fritz Langs filmisches Meisterwerk „METROPOLIS“! Der monumentale Stummfilm wird am 10.03.2023 im großen Saal des Anhaltischen Theaters Dessau über die Leinwand laufen. Begleitet und musikalisch untermalt wird der Film, der bis heute als eines der teuersten und aufwändigsten Werke seiner Zeit gilt, von der Anhaltischen Philharmonie Dessau. Den fulminanten Abschluss des Festes bildet die aus der Feder von Elisabeth Hauptmann stammende Komödie mit dem passenden Namen „Happy End“. Mit Musik und Texten Kurt Weills und Bertolt Brechts wird die großartige Produktion des Renaissance Theaters Berlin am 12.03.2023 um 18.00 Uhr im Anhaltischen Theater Dessau die diesjährige Spielzeit gebührend abschließen.